Hotelmanager des Jahres 2014


Christoph Unckell
Hotelier/Hoteldirektor
Rebstock, Würzburg

Christoph Unckell

Mit Christoph Unckell zeichnen wir erneut eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Hotellerie aus. Bei einem Privathotelier setzen wir für diese Auszeichnung andere Maßstäbe. Schließlich muss er anders agieren und in größeren Zeiträumen planen als ein Direktor, der bei einer Hotelkette angestellt ist und in relativ kurzer Zeit messbare Erfolge vorweisen muss. Unckell hat mit dem Traditionshotel Rebstock Maßstäbe gesetzt. In den vergangenen Jahren ist es ihm gelungen, das Renommee seines Hauses substanziell zu steigern und es in der Region an der absoluten Spitze zu etablieren. Es ist beeindruckend, welche Entwicklung dieses First-Class-Superior-Hotel vor allem in den letzten fünf Jahren genommen hat.

Unckell verstand es, zum passenden Zeitpunkt jeweils die richtigen Weichen zu stellen und die sich ihm bietenden Chancen zu nutzen. So konnte er durch gute Konzepte, frische, innovative Ideen und richtige Entscheidungen das Rebstock auf ein neues, solides Fundament stellen. Dabei legt der Hotelchef einen besonderen Schwerpunkt auf die Service- und Dienstleistungsqualität. Seine Personalführung zielt darauf ab, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, denn deren Loyalität und Zufriedenheit kommen dem Hotel letztlich zugute. Ein zentraler Faktor dabei ist, dass er bei wichtigen Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen, wie sie hier jüngst erfolgt sind, sein Team stets einbezogen hat. Christoph Unckell hatte das Haus viele Jahre lang zusammen mit seiner damaligen Frau geführt, und zwar mit verteilten Aufgaben: Er war der Stratege, der im Hintergrund an neuen Konzepten arbeitete, während seine Frau diese nach außen vermittelte, denn sie war unter anderem für Marketing und Pressearbeit zuständig. Diesen Part übernahm Unckell dann später selbst. Damals wirkte er sehr zurückhaltend und introvertiert. Es ist kein Geheimnis, dass solche Eigenschaften in der Dienstleistungsbranche kontraproduktiv sein können, und der Hotelchef wusste nur zu genau, dass ein Traditionshaus wie das Rebstock auch einen Gastgeber braucht, der es nach innen wie außen souverän vertritt. Für viele überraschend hat Unckell mit den neuen Herausforderungen genau diese Rolle sofort angenommen und ausgefüllt. Mit dem neuen Konzept des Restaurants sorgte er darüber hinaus für eine veritable Überraschung. Als sein langjähriger Küchenchef Franz Frankenberger sich in den Ruhestand verabschiedete, nutzte er diesen Umstand, um sein Haus in gastronomischer Hinsicht grundlegend neu aufzustellen. Dafür hat er erhebliche Mittel aufgewendet, wohl wissend, dass sich Investitionen im Bereich der Spitzengastronomie eher mittelfristig auszahlen. Bei der Suche nach einem neuen Chef de Cuisine stellte Unckell von vornherein hohe Anforderungen, beabsichtigte er doch, zusammen mit diesem ein ganz neues Kapitel für das Rebstock aufzuschlagen. Schließlich wurde die Verantwortung Benedikt Faust übertragen. Das erwies sich als eine kluge Entscheidung, denn damit hatte Unckell praktisch einen Sterne-Garanten verpflichtet. Faust wurde auch gleich in die Küchenplanung einbezogen, um seine Erfahrungen zu nutzen. Das schafft von Anfang an Vertrauen, was nur von Vorteil sein kann, schließlich möchte man zusammen in eine große Zukunft gehen. Unckells Innovationsbereitschaft zahlte sich aus, denn das Restaurant KUNO 1408 wurde schon wenige Monate nach seiner Eröffnung mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Aber man konnte sich nicht nur in gastronomischer Hinsicht weiterentwickeln, auch das Hotel selbst steht seit geraumer Zeit auf einem soliden Fundament und genießt in Würzburg und der Region den unumstrittenen Status eines Spitzenhotels. Und solange das Rebstock auf einen sehr persönlichen Service, ein sehr gutes Zimmerprodukt, überdurchschnittliche Tagungsmöglichkeiten und eine Haute Cuisine bauen kann, wird sich daran auch nichts ändern. Für seine beachtliche Gesamtleistung bei der Weiterentwicklung dieses Traditionshotels und nicht zuletzt für den unternehmerischen Mut, den er dabei bewiesen hat, zeichnen wir Christoph Unckell zum Hotelmanager des Jahres 2014 aus.